die innenseite von dem irren sein umkleideschränkchen |
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Dienstag, 22. August 2006
irre, 16:37h
Beim unmotivierten stöbern findet man immer wieder Sachen, die gefallen könnten. In diesem Fall:
Gottfried Benn, Das Hörwerk 1928-1956 ... link (1 Kommentar) ... comment Ja, is den heut schon 1. April?
irre, 11:30h
... link (0 Kommentare) ... comment Excelei
irre, 10:44h
Mir ging diese ewige Excelei auf den Geist. Die Zahlen aus Datei 1 bitte mit den Zahlen aus Datei 2 vergleichen und die Zusammenfassung bitte in Datei 3. Danke. Ich auch, ich auch. Gibt es denn verdammt noch mal keine Automaten, die das für mich erledigen können? Alles wird doch heutzutage automatisiert, ruft man irgendwo an, muss man sich erst einmal durch ein Gestrüpp schlechter Nachahmungen von R2D2 oder anderen fiktionalen Androiden arbeiten, bevor man die gelangweilte Stimme eines CallCenter-Mitarbeiters, der sich wahrscheinlich gerade ordentlich das Pinkeln verdrückt, an der Strippe hat. Warum muss ich diese Excelei über mich ergehen lassen? Einziger Vorteil: Ich machs auf dem Sofa, zu Hause. Musik läuft, man lenkt sich ab, bloß nicht arbeiten und kurz vor Mitternacht bekommt man ein schlechtes Gewissen und haut ordentlich in die Tasten. Yeah.
Es klingelte. Jehovas Zeugen? Päckchen für Oma Anneliese? Klingelbeutel für verhärmte Zirkuspferdchen? Nein, es war E., welch eine Überraschung. Sie war zurück aus dem Urlaub, Urlaub, Urlaub,Urlaub, ein schönes Wort, doch in diesem Jahr nicht drin. Ich stand plötzlich neben mir, wie sie da so stand, in ihrem Kleidchen, ganz unschuldig schaute und mich fragte, ob ich sie jetzt draußen stehen lassen wollte. Nein, nein, nein, natürlich nicht. Wir haben gequatscht, stundenlang, bis es nichts mehr zu quatschen gab, draußen wurde es langsam schummerig und ich legte eine neue CD ein, irgendetwas, ich glaube es war Massive Attack. Wir schauten uns an, Rotwein macht so wunderbar rote Wangen, ein strahlendes Lächeln, Berührungen, Küsse, vergessen der ganze Excel-Quatsch, einfach nur das. Später dann auf dem Balkon, E. rauchte, ich schaute ihr zu und nahm mir selber eine, weil es sich gut anfühlte, alles in allem, und wir rauchten zusammen, schauten uns an und sagten nichts, während drinnen wieder "Weather Storm" lief, ich wünschte, alles wäre unendlich. Ist es aber nicht, denn E. ging, mit diesem Blick, der alles und nichts sagte, das alles ist nur ein Teil ihres Lebens, ein winzig kleiner und während ich bereit bin, den winzigen Teil größer werden zu lassen, will sie ihn so klein wie möglich halten. Gelegentliche Treffen, müdes Kuscheln mit Geborgenheitsfaktor, Sex auf dem Sofa, Zigarette auf dem Balkon und die Gewissheit, immer wieder kommen zu können, das ist alles, was sie brauch. Mir reicht das, vorerst. Später dann war wieder die Excelei dran, stundenlang, bis zum Morgengrauen, krummer Rücken, steife Hände, müde Augen, ich nahm mir noch eine Zigarette, weil es in diesem Moment gut war und sie so wunderbar zum letzten Glas Wein passte und rauchte sie im grauen Morgen der vergangenen Nacht. ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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Last update: 2013.11.12, 09:05
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