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Donnerstag, 3. September 2009 Summertime
irre, 12:32h
Mit dem T. am Badestrand. Der T. ist ein Mann, ich ein Junge, sagte jedenfalls irgendeine an irgendeinem Abend, den ich bereits vergessen habe.
Der T. kennt alle. Natürlich, der T. ist erfolgreicher Makler (oder so etwas in der Art), macht, nach eigenen Aussagen, ruhige bis unaufgeregte Geschäfte und hat bereits jetzt sein Soll für dieses Jahr erfüllt, so dass wir nun am Badestrand abhängen und Scheiße bauen. Komm, sagt der, wir leben ein bisschen, scheiß doch auf den stinkendes Büro mit der stinkenden Nachbarin, scheiß auf die heiße Stadt und das langweilige Leben dort, dieses sinnlose Abgehänge und Rumgegammle, dieses Warten auf das nächste große Ding, das man mit endlosem Warten sowieso nie erreichen kann. Und so schippern wir mit einem Ruderboot und einer Flasche Moet über den See, rüber an den Badestrand, hauen uns die Birne voll und kommen auf dumme Gedanken. Der Mann und der Junge, leicht gerötet vom teuren Suff und der heißen Sonne landen an, entern das Ufer und breiten aus, ihre Handtücher, um herum zu liegen und zu schauen, was die weibliche Natur zu bieten hat. Da sind wir beide Jungs geblieben. Die "Ach, wie hieß die nochmal?" kommt vorbei, T. labert mit der und grinst sich hinterher eins, irgendwann hat er mal ihrem Vater eine Wohnung abgekauft, da hockte die rum und später hat er sie mal ausgeführt ("Die ist so hübsch und kommt doch nicht raus, aus ihrem Kaff."), in irgendeine Bude, hat mit ihr rumgemacht und so und dann hat er ihren Namen wieder vergessen. Ihn schaut sie ein wenig verliebt an, mich bekommt die gar nicht mit. Die Frauen stehen auf solche Typen, die wollen keine anständigen Jungs, die wollen die richtigen Schweine, zu denen sagen sie "Mann" und zu den anderen "Jungs". Der Alkohol macht müde und blind und ich lege mich hin, während T. durch die Gegend gockelt und nach weiteren Bekanntschaften Ausschau hält, nebenan machen sich zwei Mädels breit, die aufregend aufregend aussehen und ich leide mal wieder unter meinem Lolita-Komplex, obwohl ich gar keinen Lolita-Komplex habe, sondern vielmehr, aber wen geht das überhaupt was an. Die eine, die ständig rüber starrt, hat sich ein komisches Tuch um die Hüfte gewickelt, wahrscheinlich weil sie irgendwelche vermeintlichen Problemzonen verbergen will, dabei sind da gar keine und irgendwann gehe ich dann rüber zu ihr und sage, sie solle doch mal dieses blöde Tuch ablegen, das macht die ganze Aussicht kaputt und dabei stecke ich mir eine Zigarette in den Mundwinkel, ganz schnippisch, an James Dean denkend und die geht auch noch drauf ein, Kaugummi kauend und schräg lächelnd, eine wirklich schöne Frau. Der T. kam nicht wieder und so schnappe ich mir diese Frau, mindestens zehn Jahre jünger als ich und zu mir passend wie ein tiefer gelegter Opel Kadett, aber egal, Sonnenschein und Badestrand und ein Ruderboot an der Hand, in der Flasche Moet ist auch noch was drin, also gehen wir auf große Fahrt und ich zeig ihr mal das abgelegene Ufer auf der anderen Seite des Sees und wenn ich nach Hause komme, irgendwann und ganz besoffen vom Tag, werde ich wieder vom Mann zum Jungen, vom Tiger zum Bettvorleger, vom Lebemann zum Drehstuhlbreitsitzer. Denn das liegt mir im Blut. Sagt ja auch der T. ... link (5 Kommentare) ... comment ... older stories
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Last update: 2013.11.12, 09:05
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