die innenseite von dem irren sein umkleideschränkchen |
Dienstag, 26. Februar 2008
One night in hell
irre, 09:37h
Und dann zieht man leisen Schrittes in die Bar, setzt sich an den Tresen und bestellt irgendwas, Bier vielleicht, als Aperitif, hinterher noch zwei, drei, vier Gin Tonic, aber gute, meine Liebe, sagt man zu der Dame hinterm Tresen, die lacht und mixt und serviert und dann setzt sich so ein Typ daneben, völlig daneben, man kennt ihn schon, man hat sich mal gesehen und er fragt warum man hier sei und man stellt trocken fest, dass man auf der Suche nach ner Vögelei sei. Der Typ grinst und fragt, was man denn speziell suche, männlich oder weiblich und haut blöd schauend ab, wenn man feststellt, dass man eben keinen Mann zum Ficken sucht. Nein. Also noch ein paar Drinks in Einsamkeit, Schönheiten ansprechen geht vom Tresen aus nicht so recht, schließlich blickt man in einen Spiegel, sieht also nur ein Abbild der Realiät, die langsam im Rausch verschwimmt, außerdem ist man schüchtern und Damen selten allein unterwegs. Das wäre es doch, denkt man, so eine einsame Dame, hier mit am Tresen, die dort ohne Erwartungen trinkt und gleichgültig erträgt, was Typen so an sie heran tragen, später sucht sie sich eben einen aus, mich. Aber so ist es nicht. Das Telefon vibriert, glaubt man jedenfalls, alles ist ein wenig langsam und verschwommen und in alkoholische Watte gepackt, wenn da jetzt noch ne Träne übers Gesicht rollt, wird es peinlich, also trinkt man, was das Zeug hält und versucht, die Schrift auf dem hell leuchtenden Display zu erkennen. Ja, du, achso. Ob man heute nochmal vorbei kommt, nach Hause kommt, steht dort, wenn man richtig liest, wo soll das denn eigentlich sein? Bei dir etwa? Oh Gott, da muss ich erstmal noch etwas bestellen, denkt man, aber irgendwann gehts dann doch los, das ist so eine Art wohlige Ausweglosigkeit, man hat immer ein Bett, das auf einen wartet und einen Körper, der willig ist, der Begriff Notlösung ist böse und taucht nur kurz aus dem Nebel der eigenen Beklopptheit auf, bist du denn wirklich was ich will? Und noch einmal nachgekippt, jetzt aber, losgestolpert und gewankt, ob man das noch hinbekommt, heute?
Das Bett warm und erfüllt von ihr, man ist dann doch erregt, irgendwie, stinke ich aus dem Maul, am ganzen Körper? Das ist ihr egal, das kann doch nicht sein, wie bekloppt ist die denn, aber egal, sie bietet sich an, tut so, als sei sie was man sucht, vielleicht, denkt man später unter der Dusche, hat man ihr auch noch das Herz gebrochen, was für ne Scheiße und dabei war es nicht einmal so grandios, wie man es sich vorgestellt, erhofft hatte. Und dann Umarmungen. Einengung. Man will schlafen, das Bett dreht sich oder ist es der Raum? Man könnte noch einen Drink vertragen und dann noch einen, ob sie auch einen will? Das Bett dreht und dreht und dreht sich, irgendwann kotzt man alles aus, raus damit, raus, raus, raus mit der ganzen Scheiße und dann stinkt man selbst wie ein Stück Dreck, das man ja im selbst auch ist und trotzdem schläft man irgendwann ein, traumlose, schwarze Nacht. Der Morgen ist anstrengend, man fühlt sich schlimm bis tot und dann ist man nicht einmal allein, aber so vieles tut einem leid, vor allem tut man sich selbst leid und das ist ja am Ende doch das Schlimmste und dann sagt sie etwas, was einem den Atem nimmt, es hat etwas mit Liebe zu tun und dann wird alles schwarz und stumm und dann ist die Welt zuende. Vorerst. ... comment
jammernich,
Donnerstag, 28. Februar 2008, 10:09
Hui... klingt traurig. Irgendwie. Ich könnt jetzt einen Drink vertragen... };-)
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Last update: 2013.11.12, 09:05
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