die innenseite von dem irren sein umkleideschränkchen
Montag, 18. September 2006
This is the end
Immer noch habe ich diesen Song im Ohr und ich denke an dich und uns und an alles überhaupt. Wie gerne hätte ich einfach gesagt "Lass uns am die See fahren, zwei, drei Tage, Sand, Meer, ein paar Steine und wir, nur wir." In diesen Momenten geht es mir nicht um den puren Sex, von dem ich so oft träume, sondern um alles, es geht einfach um alles, das stimmen würde, so genau sehe ich es vor meinen Augen. Die Fahrt im Auto, du nickst immer wieder ein, während rechts und links ab und an ein paar verlassene Dörfer vorbei rauschen, im Auto läuft melancholische Musik, immer wenn ich dich anschaue, wird sie noch ein Stückchen melancholischer. Flucht. Es ist eine Flucht, für ein paar Tage, nach vorn, in ein anderes Leben, nur du und ich. Ich rase über die Autobahn, diese Zeit ist Verschwendung, was könnten wir nicht alles anstellen, in dieser Zeit. Am Strand spazieren, Steine ins Meer schmeißen, uns umarmen und lachend in den Sand fallen, uns in die Augen schauen und dann Küssen. Küssen, ich schmecke deine Küsse, wenn ich daran denke und mich überkommt die Sehnsucht nach dir, obwohl du neben mir sitzt und deine Augen immer wieder zufallen. Wovon du wohl träumst? Wir sind dort, irgendwo, Hauptsache Meer und schreiende Möwen, Zimmer mit Seeblick, ein wundervoller Balkon, vom Bett aus sieht man morgens ein kleines Fischerboot einsam heimwärts fahren, während die Sonne blutrot am Himmel aufgeht. Wir küssen uns, du bist keineswegs mehr müde, wir fallen übereinander her, reißen uns die Kleider vom Leib, lieben uns, als müssten wir gleich wieder raus aus dem Zimmer, danach eine Zigarette auf dem Balkon, eingehüllt in eine Decke, aneinandergeschmiegt, unendlich. Strandspaziergang, ein kleines Restaurant mit dem besten Rotwein, den ich jemals getrunken habe, vielleicht sind es auch deine Augen, die mich verzauberen, dein Blick, ein wenig verklärt, die Vorstellung, neben dir im Bett zu liegen, während du schläfst, dich zu betrachten, wie du in leise Träume verfällst, deine Brust sich langsam und im Takt senkt und hebt, die Begierde in mir weckt, die scheinbar unstillbar ist, das Frühstück im Bett, eine Fahrt mit dem Schiff, wir genießen das langsame auf und ab der Wellen, die Wolkenfetzen am Himmel, der kalte Wind im Gesicht, wir wärmen uns, sagen nichts, schauen uns nur an und küssen uns, immer wieder. Wieder eine viel zu schnell vergehende Nacht, kurz vor dem Sonnenaufgang setzen wir uns raus auf den Balkon, rauchen, trinken gemeinsam die letzte Flasche Wein und genießen die wunderbaren Farben in der morgendlichen Sonne. Abschied. Es zerreißt unsere Herzen, der Alltag bringt uns um, nichts wird übrig bleiben von diesen Stunden, vielleicht ein paar Bilder, der Geruch deines Haares, deine Küsse, alte Erinnerungen, nichts handfestes, kein Sand, keine Steine, unsere Leben gehen auseinander, wir fahren auf unterschiedlichen Strecken, haben uns an einer alten Weiche getroffen, sind ein paar Kilometer nebeneinander hergefahren, grüßen uns zum Abschied noch einmal traurig und verschwinden in unterschiedliche Richtungen. This is the end/ Beautiful friend/ This is the end/ My only friend, the end.

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