die innenseite von dem irren sein umkleideschränkchen
Dienstag, 18. März 2008
Irre
Und dann sieht sie mich an, lange, und ihre Augen funkeln, nicht nur ein bisschen, sondern intensiv und ich kann gar nicht wegschauen, aber auch nicht hinschauen und dann lacht sie, lacht dieses gefährliche Mädchenlachen, dass einen Mann völlig einnimmt und keine Kompromisse zulässt und plötzlich sagt sie: "Bis heute abend."

Was soll das, denke ich, aber dann sage ich natürlich "Ja." und sie geht einfach, kichernd und ich sehe ihr hinterher, taxiere und fixiere und sie dreht sich um und kichert immer noch und sagt: "Ich weiß, dass du mir grad auf den Hintern schaust." und dann geht sie, so einfach.

Heute abend, ja, na gut, dann muss es wohl so sein, nein, nicht muss, darf, endlich. Aber neben den heftig schwirrenden Schmetterlingen ist da trotzdem diese Skepsis, dieses Gefühl, ganz nah an der Grenze zu sein, so nah, dass nur noch ein Schritt fehlt, meinetwegen auch eine kleine Berührung, ein Kuss und dann noch ein fliegendes Kleidungsstück, um diese Grenze zu überschreiten, einen unbekanntes Terrain betreten lässt und auch die Frage nach dem Wohin.

Na gut, heute abend, so soll es sein.

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Montag, 17. März 2008
Mel Ramos - Martini Miss (1), 1995

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Donnerstag, 13. März 2008
Ähm, ja
interessante leseprobe aus feuchtgebiete...

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Und irgendwann feststellen, wie erbärmlich man eigentlich ist. Dass man Klischees aus Groschenromanen erfüllt, dass man sich immer wieder gleich blöd anstellt, dass man feige ist oder einfach nur faul, was ja am Ende noch schlimmer ist, zu faul, Dinge so zu regeln, dass es passt und einen nicht noch Jahre später nachhängt, ach du Scheiße, denkt man dann, bist du nen Arschloch.

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Dienstag, 11. März 2008
Obsession
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Und dann diese unglaublich wichtigen Meetings, bei denen man ständig gegen dieses dumpfe Einschlafgefühl kämpft. Lichtblick ist dann die Kollegin von gegenüber, ach, denkt man sich, ach und dann lächelt sie herüber und schon vergeht das dumpfe Einschlafgefühl und Excel-Listen verschwimmen, sie lächelt. Ja, denkt man dann, ich hol mal schnell die Kamera, ja, Baby, nicht nur lächeln, nicht nur süß aussehen, aber der Business-Look, der steht dir und jetzt wieder dieser Blick und dann und dann und dann. Ja! Aber dann, ja, dann muss man irgendwas sagen, irgendwas furchtbar straightes, muss der knallharte Typ sein und dann sind alle Wohlfühl-Gedanken weg und was neben der eigenen Eiseskälte bleibt ist das dumpfe Einschlafgefühl, die Excel-Listen und der Blick der Kollegin gegenüber.

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Freitag, 7. März 2008
Ich habe mit Frauen zusammen gelebt, ich habe Feuchtgebiete gesehen. Darüber einen Roman zu schreiben, also über Intimrasuren, Körperflüssigkeiten und so, nein, das könnte ich mir nicht vorstellen. Aber. Ich habe diesen Roman nicht gelesen, also erlaube ich mir nur über das angedeutete Thema, über den in Feuilletons andiskutierten Inhalt ein Urteil, ein subjektives. Nein, selbst darüber zu schreiben, käme mir nicht in den Sinn. Nichtsdestotrotz - überhaupt ein schönes Wort - kann ich Charlotte Roche gut leiden, aber das wahrscheinlich nur, weil sie sich von anderen so angenehm abhebt und weil sie dunkle Haare hat. Auch dies natürlich eine subjektive Meinung, die lass ich mir nicht nehmen, dränge sie aber auch keinem auf.

Ich ging also vorbei, an diesem Roman, dem Ausstellungsstück und dachte an verschiedenste Feuchtgebiete, bereits erkundete und bekannte, sowie unbekannte und erfreute mich wenigstens am Gedanken daran - der Mensch lebt nicht vom Brot allein. In die Hand fiel mir dann dieses Nazi-Buch, "Die Wahnsinnigen" ach nein "Die Wohlgesinnten", wobei ersteres wohl doch am ehesten zutrifft, auch auf die vielen Kritiken. Es interessierte mich deshalb brennend - vor allem nachdem ich den Verriss von Iris Radisch gelesen hatte - brennender noch als diverse Feuchtgebiete, jedenfalls kurzzeitig, allerdings kaufte ich es nicht, weil mir die 36 Euro in diesem Moment einfach zu viel waren. Der Geiz, der Geiz, der Geiz.

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