die innenseite von dem irren sein umkleideschränkchen
Dienstag, 1. April 2008
Und dann steht sie im Bad, vor dem Spiegel, die Haare bis zum Hintern, diesem Hintern, und sie trällert ein Lied, während sie sich fertig macht, für einen neuen Tag und ich bin hin und weg, diese Person, die Luft, die sie umgibt, eine Aura des Guten, und ich, der da nicht reinpasst, warum liege ich hier und schau ihr zu? Und warum bin ich entzückt statt morgenmuffelig und unausgegoren? Welchen Pfahl trieb sie mir ins Herz und will ich das überhaupt? Egal. Wirklich. Ich lebe!

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Freitag, 28. März 2008
Ausgespuckt und doch kein Ende
Niemand hat Kuchen mitgebracht. Ich liebe Kuchen und es gab Zeiten, in denen brachten wir uns alle Nase lang Kuchen mit, setzten uns zusammen und palaverten, dass es über die Gänge schallte und machten uns den unvermeidlichen Büroalltag irgendwie erträglicher. Das ist vorbei. Niemand bringt mehr Kuchen mit, ab und zu trifft man sich beim Kaffee holen, blickt sich mürrisch an und schweigt. Keine Ahnung, woran das liegt, wahrscheinlich haben wir uns entfremdet, wie das in jeder beschissenen Beziehung passiert, meistens passen eben Menschen nicht zu Menschen. Jedenfalls nicht auf Dauer.

Ich habe keinen Bock. Das hier ist alles Kühlschrank und wenn ich mir überlege, ich könnte bei ihr im Bett liegen, mit meiner Hand auf ihrem Arsch, sinkt meine Motivation in den untersten Bereich. Dieser Arsch. Ein Prachtexemplar. Keine Ahnung, warum ich so auf Ärsche stehe. Wahrscheinlich weil ich selbst einer bin. Arsch und Arsch gesellt sich gern. So ist das wohl. Und jetzt kommt auch noch das Wochenende. Da muss ich wieder Arsch sein, menschlich gesehen.

Fassen wir zusammen: Kein Kuchen, kein Bock und dann diese gelebte, miese Arschigkeit, das Leben ist irgendwie doch ein Dreckloch. Immerhin: Die Sonne scheint. Der ist das alles egal. Ob wir hier leben oder nicht, die scheint und scheint und scheint, bis sie irgendein Naturgesetz vom Himmel holt und alles endlich vorbei ist. Amen.

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Mittwoch, 26. März 2008
Liebesnacht
Kratzen, Stoßen, Beißen, ganze Nächte, ganze Leben, angefüllt mit Lust, Lust, Lust. Peitschenhiebe treiben durchs Gehirn, reißen auf die tiefen Wunden, wir laben uns an feuchten Düften, warm und heiß, verführerisch. Ich schau dir zu, du siehst mich an, die Nacht ist fast unendlich, der Morgen dann, ein Wunder fast, die Lust ist unvergänglich. Dann liegst du dort, im warmen Wasser, Schaum umhüllt der nackte Körper, ich les dir vor und trag dich dann, ins Bett, hinein in unsre Höhle. Es ist so schön, es schmerzt so gut, man merkt, man ist am Leben, ach wär es nur für immer so, was würde ich für geben.

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Dienstag, 25. März 2008
Die sexyness einer künstlichen Frau.

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Und dann versteht Mann sich selbst nicht mehr und schiebt alles auf eine Art Grundtrieb.

Und dann sitzt Mann in einer Bahn und liest und neben ihm sitzt eine, die aussieht, als könnte sie Bloggerin sein, wobei Mann sich fragt, woran Mann dies erkennen will, woran Mann dies festmachen könnte. Es folgen weitere verquere Gedanken, die alle auf dem Abstellgleis landen, manche haben mit Sex an abwegigsten Orten mit den abwegigsten Menschen, manche mit Liebesgedichten, aber manche auch mit schwarzen Löchern zu tun, in die Mann sich immer wieder selbst hinein katapultiert, die aber zu nichts anderem als einem weiteren schwarzen Loch führen. Huhuhu, denkt Mann da und erfreut sich am fallenden weißen Schnee, der so manches Geheimnis verhüllt. Zeitweise, jedenfalls.

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Donnerstag, 20. März 2008
Illusionen
Dieses Gefühl ist mir wohlbekannt. Aufregung. Der Magen zieht sich zusammen, man hat das Gefühl, irgendetwas schlechtes gegessen zu haben und nun ständig auf Klo zu müssen, ein beständiger Druck in der Magengegend. Wohlbekannt, diese Aufregung. Und dann kam sie. Ich saß dort so, versunken in mich selbst, versuchte, die Krämpfe zu bändigen, mich auf sie zu konzentrieren, mich selbst zu beruhigen und dann kam sie. Hallo. Zitternde Hände, zitternde Stimme, sie fragte mich, ob ich immer so aufgeregt sei, ja. Sie lachte. Nach einer Stunde war das Gefühl weg, verschwunden, in Vertrauen und Wohlgefühl aufgelöst, Entspannung machte sich breit. Nach einer weiteren Stunde gingen wir Hand in Hand durch die Straßen, irgendwann küssten wir uns. Ja, sagte sie dann später, als ich auf ihrer Couch saß und sie auf meinem Schoß, mir tief in die Augen schauend, ja, sagte sie dann, das tut gut. Und es tat gut. Alles, jedes langsame Ertasten des fremden Körpers, Entdeckungsreise in fremde Länder, fremd, aber vertraut, vor allem ihr Geruch. Irgendwann sagten wir gar nichts mehr, sahen uns nur noch an oder küssten uns und erregten uns an unserer Erregung und liebten uns und lagen ineinander verschlungen im zerwühlten Bett und liebten uns und schliefen ein.

Der Morgen graute, draußen war es kalt, erfrischend kalt und trocken und ich schaute aus dem Fenster, in die Fenster der gegenüberliegenden Häuser, in denen bereits Menschen aufstanden und sanft Kinder weckten, auf die Straße, auf der sich erstes Leben regte und ich schaute auf sie, wie sie in ihrem Bett lag, eingehüllt in zarter Bettwäsche, die dunklen Haare über dem Kopfkissen verteilt, süßen Duft ausströmend und ich fühlte mich wohl. Zuhause. Zuhause? Wo soll das sein? Dort, wo ich eigentlich sein sollte? Dort, wo ich jetzt bin? Ist es nicht so, dass ich mich ständig selbst aus meinem Leben reiße und in Illusionen katapultiere, Illusionen, die mehr Phantasie sind, als Wirklichkeit und die am Ende nur noch Schmerzen bereiten? Ich kann nicht nach Hause, dachte ich, aber ich kann auch nicht hier bleiben, hier ist es so schön, so schön, viel zu schön und was, wenn die Illusion wieder stirbt und ein weiterer Baum durch meine Hand gefällt wird, alles vorbei ist? Ich kann das nicht, obwohl es so schön ist, so schön, so schön.

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