die innenseite von dem irren sein umkleideschränkchen |
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Montag, 6. Oktober 2008 Bewegung | Stillstand
irre, 10:37h
Ein Mann, der hinter einer Frau her stalkt, die hinter ihm her stalkt, beide vermuten das, wissen es sogar, aber bleiben im Verborgenen und leben so heimlich miteinander, ohne es zu wissen.
Ein Mann, der jeden Abend vor dem Einschlafen denkt, wieder einen Tag nicht so gelebt zu haben, wie er es schon immer wollte, sich wieder verbogen zu haben, ein Leben zu leben, das er nie leben wollte. Morgens hat er aber nicht den Mut, das zu ändern, im Grunde ist er faul und feige, zu feige, die Mauern einzureißen, zu feige, sich seine Fehler einzugestehen, zu faul, einen großen Schritt zu wagen, das wäre mit harter Arbeit verbunden, vor der er sich drückt, bis sein Herz zerbricht. So schläft er jeden Abend ein. Ein Mann, der sein Leben rücksichtslos lebt, ein Leben, das er schon immer leben wollte und es auch tut, ohne in den Rückspiegel zu schauen, ohne die Leichen zu zählen, ohne eine Träne für die gebrochenen Herzen, die gebrochenen Versprechen. Jeden Morgen steht er dafür auf und kotzt sich die Seele aus dem Leib, bis nichts mehr kommt außer grüner Galle, ein geringer Preis, denkt er dann immer, ein bisschen Kotzen für ein gutes Leben. Wie ein einziger Blick alles verändern kann. Ein einziger Blick und man weiß es einfach, man schlägt eine ganz andere Richtung ein, bricht plötzlich alle Versprechen, hält sich an keine der selbst auferlegten Regeln mehr, man begräbt schnell die Dinge, die man noch vor einer Sekunde nie wieder verlieren wollte, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne auch nur noch einen Gedanken daran zu verschwenden, all das ist völlig ohne Wert, wegen dieses einen Blickes. ... link (0 Kommentare) ... comment Donnerstag, 2. Oktober 2008 Undurchsichtig
irre, 10:40h
Sie kommt herein, wirft ihre Haare mit einer mädchenhaften Pose zurück und lächelt auch so, irgendwie unschuldig, aber ich vermute, dahinter steckt eine Masche. Ich vermute ständig Hinterhalte, Fallen, Gruben und meistens falle ich auch noch mitten hinein. Sie lächelt also und ihre Haare wirbeln um ihr rundes Gesicht und ich bin schon wieder entwaffnet. Ich versuche immer hart zu erscheinen, immer busy, immer wichtig, immer ehrgeizig, meistens gelingt das auch, nicht mit Sprüchen, mit Wissen, das mir zum Glück einfach so zu fällt, müsste ich mich auch noch damit beschäftigen, mein Leben wäre noch viel ärmer. Was will sie, frage ich mich, aber ich bin sprachlos und kann sie nicht fragen. Muss ich ja auch nicht. Sie ist ja so beschwingt, immer. Schokolade, fragt sie, einfach nur so und spitzbübisch und lacht, mitten aus ihrem mit lockeren Haaren umwirbelten Mondgesicht heraus, dieses Gesicht mit den feinen Lippen, aus denen oft auch Wörter viel zu leise heraus schweben, so dass man unweigerlich das Gefühl bekommt, ihr viel näher rücken zu müssen. Oder sie zu küssen. Ich erzähle ihr nichts von meinem Traum, den zu träumen ich natürlich abgelehnt hatte, also anfing mitten in der Nacht durch die Wohnung zu wandeln, um mich vor mir selbst zu bewahren. Kann man vor sich weglaufen? Schwer. Diese Zeichen, das häufige vor einem Stehen oder einfach mal so vorbei kommen und palavern, wobei ich mich meistens in einen schüchternen Knaben verwandle, der nur in kurzen, abgehackten Sätzen antworten kann, sucht sie meine Nähe oder ist das nur Zufall und ich bewerte das über, so wie ich viele Dinge, nein, fast alle Dinge im Leben überbewerte und meine, falschen, Schlüsse daraus ziehe. Ich weiß es nicht, sie ist so undurchsichtig.
... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 29. September 2008
irre, 14:54h
Warum der Kaffee mit Zigarette um Längen besser schmeckt, als der Kaffee ohne Zigarette, konnte mir bis heute keiner erklären. Am besten allerdings schmeckt der Kaffee mit Zigarette an der frischen Luft, wenn die Sonne scheint, also mitten auf die Stirn und es nicht ganz warm ist, aber auch nicht kalt - dann kann ich sogar lächeln.
Schreib mal wieder. ... link (2 Kommentare) ... comment Mittwoch, 24. September 2008 Fieber, innere Glut
irre, 12:29h
"Irgendetwas frisst mich auf." - wird sich Kane gedacht haben, kurz bevor das Alien aus seinem Brustkorb sprang, schreiend, blutig, angsteinflößend. (1 | 2 - kleine Warnung: Nr. 2 ist blutbeschmiert)
Im Gegensatz zum Großteil seiner Mannschaft, blieb von ihm der Rest des Körpers erhalten, aber mit ihm fing alles an. "Irgendetwas nagt an mir." - und man hofft dann selbst, diese Geschichte kennend, dass man nicht selbst der Anfang von etwas Schmerzhaftem ist. Nicht alles was Schmerzen bereitet, lässt gleich in Strömen Blut die Haut entlang fließen, innere Wunden sieht man nicht so schnell. ... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 22. September 2008
irre, 13:29h
Nach dem Aufwachen, aber auch eigentlich schon seit Tagen oder Wochen, daran gedacht, eine Ode an die ewige Jugend zu verfassen, die ewige Jugend zu huldigen, sie anzustacheln, die Vergängnis und den Verfall für einen Moment zu vergessen und einfach nur zu leben, ohne an ein Ende zu denken, und das auch nur, um mir das selbst auf die Fahnen zu schreiben, die ich so oft hoch zu halten mir vorgenommen, das aber viel zu selten, ja, im Prinzip noch nie geschafft habe.
Aber dann, wie der Lauf der Zeit nun einmal ist, ganz ohne Vorwarnung, machten die wehenden schwarzen Fahnen der Vergängnis, mit ihrem fauligen, schimmligen Geruch des Verderbens, diese Gedanken zunichte. Und zwar in einer schmerzhaften, Gänsehaut verusachenden Absolutheit, die einer längeren Zigarettenpause bedurfte, die sich wohl noch über Tage hinziehen wird. Und dampfend philosophierend stelle ich nun also fest, dass es weder ewige Jugend, noch irgendeine andere Form von Ewigkeit gibt oder geben kann. Alles vergeht. Eine Tatsache, die einem natürlich rational bewusst sein muss, werden Spötter jetzt einwenden, eine Tatsache aber, die so wunderbar blumig in Träumen und Illusionen verpackt werden kann, dass man sie einfach vergisst. Ich hatte sie einfach vergessen. Bis heute. ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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Last update: 2013.11.12, 09:05
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