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Donnerstag, 29. Januar 2009 Wir, die Stützstrümpfe der Gesellschaft
irre, 09:22h
Abends in einer Bar. Niemand ist besonders hipp, niemand besonders geil, hier wird nicht geklotzt, hier wird gekleckert, man schlürft ruhig an seinem Getränk und zum Rauchen geht man vor die Tür. Leider. Allerdings hat man so auch plötzlich die Gelegenheit, sich in Gespräche zu verwickeln, die es vor dem Rauchverbot, als man noch einsam vor seinem halbvollen Aschenbecher hockte und den blauen Dunst allein in die neblige Luft der Bar pustete, eben gerade nicht gab. Rauchen ist so auch wieder Kommunikation. Dieser und jene neigen zum Giggeln, wenn sie dort draußen stehen und paffen und ziehen und Blicke austauschen, sie zum Beispiel, mit der man ins Gespräch kam, das dann länger dauerte.
Hey, sagte dann später einer, der es wohl gut meinte, Schluss mit lustig, die Spaßgesellschaft ist tot, es lebe die Depression und ich sagte ihm, dass ich den Wegfall seiner Boni und so ja auch außerordentlich traurig fände und überhaupt diese ganze Situation beschissen sei, dies mich doch aber nicht von Bedürfnissen befreie, das eine habe doch gar nichts mit dem anderen zu tun. Der stimmte mir zwar zu, verwies aber auf eine andere Situation, in die man von außen leider unglaublich viel Glück hinein interpretiert, von der man annimmt, dass sie unendlich schön und vollkommen sei und man ja schon allein deswegen doch nicht paradoxerweise vor der Tür stehen könne und so eine Dame im hautengen Strickoutfit angiggeln könne. Nun ja. Vollkommen, unendlich, Glück. Das Heilsversprechen der Liebe ist auch nichts anderes als das Heilsversprechen des freien Marktes: Es gibt gar keines. Weder in der Liebe, noch im Markt. Der Mensch ist blöd, sowohl Mann als auch Frau, Kinder vielleicht ausgenommen, bis zu einem gewissen Alter. Man nimmt immer an, man könne sich irgendwie bessern, aber so diszipliniert ist niemand, irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Zügel wieder locker gelassen werden, die erzwungene Disziplin und Askese beendet und der Versuchung nachgegeben. Deswegen sind Gläubige eine genauso verlogene Bande wie Politiker, Sportler, Medienmenschen, Bankster, Beamte, Fabrikarbeiter. Niemand ist gut oder besser, alle sind schlecht. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s gänzlich ungeniert. Deswegen holzen wir Wälder ab, hauen Kohlendioxid raus, bis wir kaum noch atmen können, ficken ohne Gummi, belügen, betrügen und gehen vor die Tür der Bar, zünden eine Zigarette an und schiggel-giggeln mit der Dame im hautengen Strickoutfit, welches insbesondere die oberen Körperpartien hervor hebt und somit seinen Zweck erfüllt. Heute Abend, hört man sich dann aber reden, ja, also heute Abend ginge das gar nicht, weder bei mir, noch bei dir, weil, ja, weil, ach, na ja, man windet sich, ist doch auch egal. Manche Schatten überspringt man nicht, vielleicht ist es der Glaube, vielleicht der letzte Funken Anstand in diesem verkommenen Körper mit diesem verkommenen Geist, der dieses „Nein.“ aus sich heraus presste und später nicht bereute. Der Rest der Nacht war trotzdem okay. ... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 5. Januar 2009 Wichtigeres
irre, 10:22h
Abends im Bett liegen, vielleicht den ganzen Tag in einem wie auch immer gearteten Draußen verbracht, vielleicht sogar Spaß gehabt, beim Werfen eines Schneeballs, der einem dann natürlich auch zurück geworfen wird, von einem Wunderwesen mit flatternden Haaren unter grauer Strickwollmütze, und dann als dicke Schneekugel im Kragen des wunderbaren Mantels landet, vielleicht einen Schneemann gebaut, weil der scheinbar erwachsene Mann unter Umständen immer Kind bleibt, ein Schneemann mit Rübennase und Kohleaugen und einem Besen in der Schneehand, die aussieht, als würde sie jedem vorbei spazierenden Spaziergänger einen ordentlichen Stinkefinger zeigen, also abends dann im Bett liegen und diese Doku* im ZDF schauen, vor dem Rosamunde Pilcher Schmalzfilm, den nicht einmal der debilste Frischverliebte schauen wird, sondern sich anderen Tätigkeiten zuwenden, die echter und schöner sind, als diese alte Jungfern Phantasien einer sogenannten Rosamunde Pilcher, im Bett liegen und Haut spüren und diese Doku schauen, die ein Paradebeispiel der Dummheit des Menschen ist, die sogenannte Krone der Schöpfung, die sich durch Idiotien und Dämlichkeiten auszeichnet und somit irgendwann, womöglich bald, am Anfang aller Nahrungsketten stehen wird, weil sämtliche Umwelt, ja, selbst die vermeintlich toten Steine, denen ja gemeinhin eine Seele abgesprochen wird und die sich womöglich nicht rächen können, sich ihm entgegen stellt und ihn vernichten wird, denn soviel Dummheit und Idiotie gehört im Verlauf der Evolution abgeschafft und vernichtet. Abends also im Bett liegen, diesen Scheiß sehen und dann ausschalten, weil es, bevor alles im Schwarzen Loch vergehen wird, angenehmere und schönere Dinge zu tun gibt, es gibt bei weitem Wichtigeres als den Weltuntergang.
... link (2 Kommentare) ... comment Montag, 29. Dezember 2008 Wie das Zwischenspiel zum Hauptakt wurde
irre, 22:51h
Tage und Nächte. in denen der Verstand verloren ging und von reinstem Glück verdrängt wurde. Dann ist es auch scheißegal, ob es draußen schifft oder die Sonne scheint, ob die Welt untergeht oder sich einfach so weiter dreht und drehtund dreht, Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, wen interessiert das schon, wenn nackte Haut an nackter Haut liegt und man in den langsam aufsteigenden Rauch einer Zigarette hinein spricht: Alles kann gut sein. Wer hätte das gedacht.
... link (0 Kommentare) ... comment Mittwoch, 17. Dezember 2008 2008
irre, 22:32h
Irrungen und Wirrungen, blühende Phantasien und grauer Alltag, Liebe und weniger Liebe, eher weniger, Hin und Her und ständig Unentschieden, keine Enscheidungen, blumiges Blabla. Enttäuschungen und Freude, Leid, aber kein Blut, immerhin. Viele Worte und wenig Taten, richtige Worte an die falschen Menschen und falsche Worte an die richtigen Menschen und natürlich beides auch umgekehrt und durchgewürfelt. Überhaupt ein durchgewürfeltes Jahr, aber kein wildes Jahr, wie 98 zum Beispiel oder auch 2000 oder 2003. Abgründe, Abgründe, Abgründe, man kann nur hoffen, dass, aber. Ende.
Jetzt also aus dem Fenster schauen und abwarten, Zeit vergeht, das neue Jahr kommt und dann wieder: Hoffen. Hoffnung. Besserung. Frohes Fest. ... link (1 Kommentar) ... comment Dienstag, 9. Dezember 2008 Lost
irre, 09:13h
Schwarzsehen bis zur absoluten Depression und die Frage ist: Was kommt danach?
In allen Bereichen herrscht Machtlosigkeit. Gefühlswelt, Arbeitswelt, Weltenwelt so ganz allgemein, vielleicht noch den einen oder anderen Bonus einstecken und dann die Koffer packen, abhauen, einfach weg, was aber immer bleiben wird, ist der eigene Schatten, der erst verschwinden wird, wenn man in der Kiste liegt, manchmal, manchmal, manchmal ist man der endgültigen Erreichung dieses Zustands nicht ganz abgeneigt. Aber. Solange dem noch ein "aber" entgegen steht, kann man mit diesem Schatten leben. Irgendwie. ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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Last update: 2013.11.12, 09:05
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