die innenseite von dem irren sein umkleideschränkchen
Dienstag, 8. September 2009
Albern
Zwei besoffene Typen - ganz offensichtlich fast unbeschwerte Jungstypen - die einfach mal ein paar Drinks kippen, um einfach mal ein paar Drinks zu kippen und dumm rumzulabern und die dann irgendwann, kurz vor dem endgültigen Absturz, auf irgendeiner halbwegs weichen Schlafunterlage wegnicken, vorher aber noch einschlägige Videoseiten im Internet durchblättern und sich über die nackten Darstellerinnen und vor allem Darsteller lustig machen, die ja alle äußerst selten eine gute Figur, sondern vielmehr blöde Gesichter und dämliche Geräusche machen. Man sollte den einschlägigen Nackedei-Videoseiten im Internet träglich Preise verleihen, so viel geistlose Unterhaltung kann noch nicht einmal das Fernsehen bieten.

[Aspirin.]

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Donnerstag, 3. September 2009
Summertime
Mit dem T. am Badestrand. Der T. ist ein Mann, ich ein Junge, sagte jedenfalls irgendeine an irgendeinem Abend, den ich bereits vergessen habe.

Der T. kennt alle. Natürlich, der T. ist erfolgreicher Makler (oder so etwas in der Art), macht, nach eigenen Aussagen, ruhige bis unaufgeregte Geschäfte und hat bereits jetzt sein Soll für dieses Jahr erfüllt, so dass wir nun am Badestrand abhängen und Scheiße bauen. Komm, sagt der, wir leben ein bisschen, scheiß doch auf den stinkendes Büro mit der stinkenden Nachbarin, scheiß auf die heiße Stadt und das langweilige Leben dort, dieses sinnlose Abgehänge und Rumgegammle, dieses Warten auf das nächste große Ding, das man mit endlosem Warten sowieso nie erreichen kann.

Und so schippern wir mit einem Ruderboot und einer Flasche Moet über den See, rüber an den Badestrand, hauen uns die Birne voll und kommen auf dumme Gedanken. Der Mann und der Junge, leicht gerötet vom teuren Suff und der heißen Sonne landen an, entern das Ufer und breiten aus, ihre Handtücher, um herum zu liegen und zu schauen, was die weibliche Natur zu bieten hat. Da sind wir beide Jungs geblieben.

Die "Ach, wie hieß die nochmal?" kommt vorbei, T. labert mit der und grinst sich hinterher eins, irgendwann hat er mal ihrem Vater eine Wohnung abgekauft, da hockte die rum und später hat er sie mal ausgeführt ("Die ist so hübsch und kommt doch nicht raus, aus ihrem Kaff."), in irgendeine Bude, hat mit ihr rumgemacht und so und dann hat er ihren Namen wieder vergessen. Ihn schaut sie ein wenig verliebt an, mich bekommt die gar nicht mit. Die Frauen stehen auf solche Typen, die wollen keine anständigen Jungs, die wollen die richtigen Schweine, zu denen sagen sie "Mann" und zu den anderen "Jungs".

Der Alkohol macht müde und blind und ich lege mich hin, während T. durch die Gegend gockelt und nach weiteren Bekanntschaften Ausschau hält, nebenan machen sich zwei Mädels breit, die aufregend aufregend aussehen und ich leide mal wieder unter meinem Lolita-Komplex, obwohl ich gar keinen Lolita-Komplex habe, sondern vielmehr, aber wen geht das überhaupt was an. Die eine, die ständig rüber starrt, hat sich ein komisches Tuch um die Hüfte gewickelt, wahrscheinlich weil sie irgendwelche vermeintlichen Problemzonen verbergen will, dabei sind da gar keine und irgendwann gehe ich dann rüber zu ihr und sage, sie solle doch mal dieses blöde Tuch ablegen, das macht die ganze Aussicht kaputt und dabei stecke ich mir eine Zigarette in den Mundwinkel, ganz schnippisch, an James Dean denkend und die geht auch noch drauf ein, Kaugummi kauend und schräg lächelnd, eine wirklich schöne Frau.

Der T. kam nicht wieder und so schnappe ich mir diese Frau, mindestens zehn Jahre jünger als ich und zu mir passend wie ein tiefer gelegter Opel Kadett, aber egal, Sonnenschein und Badestrand und ein Ruderboot an der Hand, in der Flasche Moet ist auch noch was drin, also gehen wir auf große Fahrt und ich zeig ihr mal das abgelegene Ufer auf der anderen Seite des Sees und wenn ich nach Hause komme, irgendwann und ganz besoffen vom Tag, werde ich wieder vom Mann zum Jungen, vom Tiger zum Bettvorleger, vom Lebemann zum Drehstuhlbreitsitzer. Denn das liegt mir im Blut. Sagt ja auch der T.

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Freitag, 31. Juli 2009
Oberflächlichkeiten
Wie kommen eigentlich sexy Menschen mit ihrer sexyness klar?

Was heißt denn eigentlich sexyness? Wer definiert das, wer legt das fest? Jeder für sich allein, in seinem eigenen, stillen Kämmerlein, dasitzend und definierend. Man kann das doch nicht verallgemeinern. Angelina Jolie, zum Beispiel, sagen ja viele, sei der Inbegriff von sexyness. Da komme ich nicht mit, ich halte die für eine Schnepfe mit aufgeblähtem Kussmündchen, absolut unsexy, muss ich immer weiter blättern.

Ein Ideal habe ich nicht. Ich kategorisiere auch nicht, ich schaue mich um und stelle fest: Ah, ja, sexy. Haarfarbe, Körper, Blick, Kleidung, egal, kann alles absolut unterschiedlich sein. Ich will mich nicht auf Typen festlegen. Kann ich auch gar nicht.

Und, wenn ich es mir recht überlege, müssen alle schönen, sexy Menschen einen Fehler haben, irgendeine Macke, irgendeine allgemein-gesellschaftlich als unsexy definierte Eigenschaft. Die E., zum Beispiel, hat augenscheinliche "Fehler", auch die S., ein ganz anderer Typ als die E., aber beide sind sexy. Andere verstehen das nicht, ich mich aber ganz gut, man muss einen Blick für das Außergewöhnliche habe. Denke ich.

Aber das ist natürlich unglaublich oberflächlich. Doch wer achtet schon in den ersten Sekunden auf den Intellekt? Später dann, ja, um ein Gesamtbild zu erhalten, dann achtet man auch auf dies. Die geistige sexyness. Der Mensch lebt doch schließlich nicht vom Sex allein. Man will ja, zum Beispiel, auch mal gemeinsam über schlechte Bücher lästern. Oder so.

Das ist allerdings unglaublich unsexy. Dazu ein Gegenbeispiel.

Alles nur Oberflächlichkeiten. Muss man sich auch mal erlauben.

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Donnerstag, 23. Juli 2009
Sommer
Sonnenbank,
die Bank der Sonne,
ohne Geld und Zinsen?
Nein, ach, nein.

Schlaf,
der Körper müde schaukelt,
leis vom Wind
das Haar verweht.

Sehnsuchtsvoll,
der blaue Himmel,
wie langsam hier
die Zeit vergeht.

Liebe,
hach, du dummes Ding.
Schaukel fein, du müder
Körper, merkst auch nicht,
dass die Zeit verrinnt.

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Montag, 20. Juli 2009
Neverending Story
Ich weiß noch immer nicht so recht, ob wir aneinander vorbei reden oder ob ich sie richtig verstehe, die Signale richtig interpretiere, falls es überhaupt welche sind und nicht nur irgendwelche unsteuerbaren kosmischen Wellen, die ich komischerweise auffange, wenn ich an sie denke. Seit vier Jahren. Fast ununterbrochen. Ich werde ihr das sagen, werde ihr sagen, dass nichts, rein gar nichts, geholfen hat und sie nicht aus meinem Kopf verschwunden ist, trotz aller Wenn und Aber. Das ich sie nicht loswerde, nicht vergessen kann. Vielleicht öffne ich ja die Spalte zum Abgrund noch ein wenig mehr, vielleicht wird sie sich endgültig abwenden, aber dann wäre das auch wieder ein Grund, ein paar ordentliche Drinks zu schlucken und Kette zu rauchen.

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Dienstag, 30. Juni 2009
Situation normal, beschissen wie immer
Ein Typ sabbelt mich voll, ganz komisch lallend, unverständliches Zeug. Ich ziehe komische Typen an, Frauen, Männer, egal, alle haben irgendwie einen an der Waffel, texten mich zu und texte auch noch zurück, ich weiß gar nicht, wie die mich immer finden, das war schon immer so. Schon in der Schule war ich der Loser- und Idiotenmagnet, wahrscheinlich sieht man mir an, dass ich nicht knallhart bin und keine Abfuhren erteile, dass ich mich hinsetze und zuhöre, egal wieviel Schrott da abgeladen wird, solche Menschen trinken ja auchmeist sehr viel. Der Typ sabbel mich also voll, mitten in der Nacht, als ich nur noch Augen für S. hatte, die aber nicht für mich, weil ich ja in der Ecke mit diesem Typen abhing, der mir auf den Keks ging, dessen Beklopptheit mich aber scheinbar noch nicht genug nervte.

Hey, fragte der mich dann, kennst du nicht ein Forum für Typen, die sich wünschen, als Frauen von Frauen dominiert zu werden? Na ja, oder so ähnlich. Geh doch ins Internet, sagte ich, das ist der Platz für Bekloppte wie uns, da gibt es sowas bestimmt, schau dich um, schau dir Videos an, schmeiß dich an Tantentypen oder Typentanten oder wie man euch so nennt ran, such dir ne Frau und zieh dir Frauenklamotten an und ne Perücke auf den Kopf und dann lass dir den Hintern rot und blau hauen, meinetwegen auch blutig, das befreit bestimmt und gibt ein gutes Gefühl, ich wette, da gibt es sogar eine facebook-Gruppe für oder einen youpr0n-channel oder auch so eine interne Twittergeschichte, es gibt soviel, aber lass bloß die Finger von den Kindern.

Der war irgendwie glücklich und ich fragte mich, warum der Idiot nicht selbst schon drauf gekommen ist. Nun ja, das ist wohl so, wenn man geil seinen Phantasien hinterher rennt und irgendwie den Faden zum richtigen Leben verliert. Sagte ich dem auch, dass er ja irgendwie auch ein bisschen blind auf mich wirke und da war der ganz perplex und fing an, das Ganze noch einmal bei einem frischen Bier zu diskutieren. Adieu S., dachte ich dann nur, in meiner angetrunkenen Trägheit, mach es gut und hab noch viel Spaß und dann beschloss ich, diesen Typen hier abzuhängen, mich auch wieder im Netz umzuschauen, etwas gegen den Durst zu tun und gegen mich selbst zu wetten. Verdammter shit aber auch.

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Dienstag, 23. Juni 2009
Wow
Nein, sagte ich der mutmaßenden Clique, ich sitze nicht den ganzen Tag in meiner Bude rum und spiele WoW, auch wenn ich das gerne tun würde, aber ich kenne mich selbst, würde ich einmal damit anfangen, ich könnte nicht mehr damit aufhören, ich würde aufhören zu essen, zu duschen, womöglich würde ich so tun, als wäre ich krank und würde alle Termine platzen lassen, um bärtig und ungewaschen vor der Glotze zu sitzen und zu angeln oder Kräuter zu sammeln oder unschuldige Comicwesen in einer virtuellen Welt verkloppen. Nein, ich kenne mich, würde ich WoW spielen, wäre ich praktisch tot und ich hänge doch an meinem Leben voller Fehlentscheidungen, so viele Fehlentscheidungen sind noch zu treffen, wo käme ich denn hin, würde ich dieses fehlerhafte Leben WoW-spielend in meiner dunklen Bude vergeuden, nein, wenn ich den ganzen Tag in dieser Bude herum hänge, dann lesend oder von einem fehlerlosen Leben träumend.

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Montag, 8. Juni 2009
Status
Kaputt. Nicht komplett, aber hinreichend ausreichend. So eine Art Wartestatus erreicht, ein blinkendes Prompt, warten auf eine Eingabe, einen Befehl, was ist zu tun? Antworten? Keine. Fragen? Viel zu viele. Und schlechte Träume. Wahnsinnig schlechte Träume, von schlechter Kunst, schlechtem Sex und schlechtem Atem. Wenigstens letzteres nicht selbst verursacht, alles andere nur Versuche. Das Gefühl, sich von allem verabschieden zu wollen, sein Säcklein zu packen und von dannen zu ziehen, aber, würde das etwas ändern? Nicht die anderen sind das Problem, man selbst ist es, die eigene Unfähigkeit, mit Menschen zu können, auf eine vernünftige, lebenswerte Weise. Duschen, Zeitung lesen, durch die Straßen gehen und schon vorher wissen, dass dies alles wieder nichts bringt, das ist der Zustand der Kaputtheit.

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Freitag, 29. Mai 2009
Mal wieder: Sehnsucht
Die Menschen, die stumm an meinem Büro vorbei laufen. Trübe Tassen. Langweiler. Ich denke an SIE. Hallo, sage ich in meinen Gedanken und lächle still in mich hinein. Das alles sollte so nicht sein, ist es aber. Sie rollt ihren kleinen Koffer den Gang entlang, ich den meinen, unterschiedliche Wege, gleiche Mission.

"Sehr wir uns zum Abendessen?"
"Natürlich."

Duschen, lockere Klamotten an, ein bisschen weniger after shave, weniger ist mehr. Der erste Gang führt an die Bar, der Barmann putzt gelangweilt Gläser, ich nehme einen gin tonic, Zigarette. Leise Rauch in die Luft blasen, auf die Uhr schauen, eine Viertelstunde Verspätung, es sei ihr gegönnt. Die nächste Zigarette, Blicke, trinken, Essen gehen. Die leise Musik im Hintergrund, das Klappern der Bestecke, das Wispern, Räuspern, Hüsteln, Flüstern der Gäste, hier kennt uns niemand, wir sind allein, unter Menschen.

"Du siehst toll aus."
"Danke. Ebenso."

Lächeln. Wir wollen uns doch sowieso nur gegenseitig ins Bett bekommen, morgen dann wieder woanders, in anderen Betten, mit anderen Liebhabern. Wollen wir das? Fragen wir uns, aber wer hinterfragt schon diese Beziehungen, das sind doch auch nur noch lose Netzwerke, so sagt man das heute, nichts festes, nichts bestimmtes, Verpflichtungen gibt es nicht. Die Lust der scheinbaren Unabhängigkeit, aber eigentlich ist man nur Sklave seiner Einsamkeit und das schäbigste ist doch, dass man sich nur anfunkt, wenn man morgens aufgestanden ist und genau just in diesem Moment denkt: Mensch, die könnte ich mal anrufen, da hätte ich mal wieder Bock drauf, Essen, Trinken, Vögeln.

"Ich habe da jemanden. Es ist etwas festes."
"Schön."

Sehnsucht nach Nestwärme. Die freiheitsliebenden Liebhaber sind der Freiheit überdrüssig, die freie Wahl ist keine Option mehr, man möchte morgens nur noch dieses eine Gesicht sehen, das Gesicht, das einem gestern abend bereits begegnete, das Gesicht des Menschen, der heute abend das Licht im Flur anschalten und seine Schuhe ausziehen wird, um hier zu leben, gemeinsam.

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Montag, 18. Mai 2009
Die Dings beim Rauchen getroffen. Lange nicht gesehen, sagt sie, mit einem Lächeln im Gesicht. Wir haben Nachwuchs bekommen, sagt sie einfach so, meine Tochter ist gestern ein Jahr alt geworden. Lange nicht gesehen, sage ich etwas überrascht, zwei Jahre lang nicht. Komisches Leben, Zigarette ausgedrückt und der Dings hinterher geschaut, wie sie wieder ging, in Richtung Sowieso, in ihr eigenes Leben hinein.

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