Komisch. Was soll ich aber tun? Keine Antwort, kein Anruf, nichts, gar nichts, abgetaucht in der Unendlichkeit? 4 Tage, ganz vier Tage. Komisch. Alles.

Hibbelig, kribbelig. Wenn du nicht bald anrufst, rauch ich mich ins Koma und du kannst mich dann aus der klebrigen Teerlache kratzen. Ruf an!

Selbst mein Spam-Ordner will mich derzeit vermehrt zum Geschlechtsverkehr animieren. Neuralgische Schwachpunkte, vermute ich, lassen sich selbst im virtuellen Raum schwer verbergen, nein, in dieser Virtualität kommen sie erst recht zum Tragen. Man kann sich hinter Mails so wunderbar verstecken, kann die Sau rauslassen, seine Phantasien ins schier unermessliche ausbauen, so dass Mann am Ende tatsächlich zu diesen angespammten blauen Pillen greifen muss, um die Versprechungen alle wahr machen zu können. Halleluja.

Macht einen wuschig. Wirklich. Sollte man nicht. Pornos schauen. Also jedenfalls nicht, wenn man in Stimmung ist. Klar? Also ich meine, einen gepflegten Horror-Splatter-Schinken, den kann man sich mal rein tun, mit ner Pizza in der Hand und nem Bier und ner Kippe im Mundwinkel, vielleicht auch in Begleitung, aber am liebsten einsam und ganz allein. Dann stört wenigstens keiner. Aber einen Porno? Wo ist da die Unterhaltung? Ich hab es versucht. Hab mir so einen rausgesucht. Der nicht offensichtlich frauenverachtend war. Obwohl, sind Pornos nicht generell frauenverachtend? Ist das nicht auch eine Form von Kunst? Ist Sex frauenverachtend? Oder dessen Darstellung? Ist mir egal, ich bin ein Mann. Ich wollte Fleisch. Nacktes. Ohne Schwänze. Ich kam nicht weit. Also ich meine, entweder man lacht sich kaputt, über dieses dämliche Gestöhne "Uhhhhhh", "Ahhhhhhhhh", "Yes." "Oh my god." oder man hyperventiliert, weil man plötzlich der Meinung ist, sofort und unbedingt an irgendjemandem herumspielen zu müssen. Ich habs dann ausgemacht. Nach drei Minuten. Das war mir wirklich zuviel und dann rief ich sie an und fragte sie, ob sie nicht Zeit hätte und sie sagte "Hey, hast wohl nen Porno gesehen und willst jetzt unbedingt an irgendjemandem herumspielen." Mein Güte, dachte ich, die kann Gedanken lesen. Später kam sie dann rüber und wir haben nochmal gemeinsam reingeschaut. So ein bis zwei Minuten. Danach waren wir wuschig.

Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, an dem der eigene Irrsinn, der im Vergleich zu anderen allerdings noch erträglich ist, ins scheinbar, für sich selbst fühlbare unermessliche steigt und man entweder völlig ausflippt oder in depressiver Lethargie verharrt. Ich könnte ein schönes Jammerlied singen, jetzt, aber es nützt nichts. Mir nützt es nichts. Es nützt auch nichts, sich den Ärger mit Wodka zu vertreiben oder zuviel zu rauchen, es nützt nichts. Das Leben, es hängt einem selbst am Hacken und wenn man selbst nicht so dämlich wäre, dann könnte man im Liegestuhl liegen und die Aussicht genießen. Nimm was du bekommen kannst, sagte er zu mir und ich denke mir: Ja, warum nicht? Morgen könnte ich tot sein und dann?

Gehn doch, die Füße.

(Verstößt es gegen irgendeinen hochgehaltenen Blogger-Grundsatz, auf ein werbefinanziertes Blog zu verweisen? Brrrr.)