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Dienstag, 20. Mai 2008
irre, 13:19h
Schreib ja eh immer nur das gleiche. Vögeln, Trennung, Schmerz, Freude, liegt ja auch alles dicht an dicht. Das Wetter, ja, das Wetter ist ja auch gerade toll, aber nein, Briefmarken sammle ich nicht. Auch keine Neurosen, die hab ich und Schluss. Ich habe auch Staubmäuse und auch eine kleinen Ausschlag und manchmal morgens eine Depression. Ich könnte auch Hassbeiträge schreiben, über alles mögliche, über die Internetzosphäre, über Politik, über meinen Nachbarn und seine Scheißmusik, die ich gerade ertragen muss, über nen verfickten Job, der allerdings gutes Geld einbringt, mit dem ich mein Leben finanzieren kann, ich könnte auch über Autos schreiben oder Käsewürfel auf nem Buffet oder Hotelbetten, die quitschen, da würde ich aber bald beim Vögeln ankommen und das wäre ja so etwas wie eine Schleife. Ja, und. So ist das eben. Soll jeder machen, wie er will, mach ich ja auch und schreibe hier ja auch nur rein, damit ich nicht diese blöden Excel-Tabellen mehr angaffen muss, wenn ich schon vor diesem beschissenen Bildschirm sitzen muss und und und. Genug geklagt, lieber an Belle gedacht. Das erfüllt mehr als dieser Blogosphärenkram.
... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 19. Mai 2008 Mit offenem Dach
irre, 13:22h
Alle unterhalten sich über Schenkel. Jedenfalls der eine nebenan mit dem anderen gegenüber. Schenkel, sagt der, haste die gesehen? Wie da der Rock kurz hochgerutscht ist? Da möchte man doch mal, oder? Anpacken und dran rumfummeln und kosten, schmecken, riechen, dazwischen liegen, auf ner Wiese. Deine Schenkel, da denke ich doch glatt mal dran und draußen rauscht die Welt vorbei, der Zug fährt hundertachtzig, mein Herz auch. Deine Schenkel, weiß und weich. Und später sage ich Hallo zu dir und sehe deine großen Augen, diese Augen, die mich ansehen, ganz groß und ich verschwinde drin. Hallo. Und wir fahren übers Land, mit offenem Dach, aber hallo, denke ich, was für ne Schnecke mir da über den Weg lief und mich wach küsste, mich alten Frosch, altes, faltiges, glitschiges Wesen und jetzt ganz aufgehübscht und mit roten Wangen, vor lauter Liebe.
Seit ein paar Wochen ist die Welt ganz anders und wir tanzen. Wir sind wieder Teenager. Beide sechzehn, zarte sechzehn und in der alten Kaschemme, zum Tanzlokal umgebaut, stehen wir in einer dunklen Ecke, wir beide, zwei Teenager, und fummeln rum. Zunge an Zunge, die Hand unter der Bluse, in der Hose, hahahaha, was machen wir eigentlich? Jauchzen, frohlocken und mit offenem Dach durch die Nacht, die Nacht, du und ich. Haha. Ich mit roten Wangen und du mit großen Augen und wir fahren, fahren, fahren. Bis der Morgen kommt. Komm doch, Morgen, sagen wir und landen in einer Bar und frühstücken. Essen. Wir sind nicht müde. Wenn wir uns sehen, ist die Müdigkeit verbannt, verbrannt, Hitze, Feuer, deine Schenkel, meine Falten, die sind alle weg. Belle, sage ich, Belle, stell dir vor, es wäre alles vorbei. Und du? Tränen in den Augen. Siehste, sage ich, das meine ich. Der Horror packt dich sofort bei dem Gedanken und mich ja auch, deswegen lass ich solche Scherze, aber ich dachte nur daran, wie es vor ein paar Monaten war. Ständig Zweifel. Da kannte ich dich noch gar nicht. Nur sie und sie und sie. Und sie hatte keine Tränen mehr, sie drohte immer nur und lebte, irgendwo. Spät erkannt, habe ich das. Durch dich. Weißt du noch? Und dann trinken wir was. Irgendwas. Nehmen uns in den Arm und kichern wieder, wie die Teenager. Zu mir, zu dir? Egal, alles egal. Komm, fahren wir mit dem Auto, irgendwo hin, in den Wald oder so, kein zu mir, kein zu dir, zu uns, mein Schatz, zu uns. ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 6. Mai 2008 Belle
irre, 15:43h
Schwarzes Kleid, weiße Haut, unter dem Kleid, über der Haut, nichts außer einem schwarzen Kleid. Schlaftrunkene Nacht. Ein gutes Gespräch, ein guter Wein, ein warmer Abend, wunderschöne Augen. Und diese Schuhe, in denen diese Füße stecken, einzigartig. Belle ist wieder da. Lachen. Sanftes entschlafen fast ohne körperliches Verlangen. Einfach da sein. Dasein. Nacht. Ein Traum, intensiv. Hände gleiten über zarte, weiße Haut. Suche. Erkundungsreise, Abenteuer. Hautfalten sind Täler, darüber kleine Straßen, Wege, Ziele. Finger tasten wie in Trance. Beine, Schenkel und das, was dazwischen liegt. Dieser eine Duft, jetzt gerade möchte ich Grenouille sein und du mein Parfüm. Zungen bahnen sich ihre Bahnen, Düfte, Flüssigkeiten strömen aus Körpern, Laute kreisen über Kissen, Decken, weich wie Schnee und leicht wie Federn, darunter schweißnasse Körper. Takt der Liebe, Takt der Lust, Mai, Mai, Wonnemonat Mai.
... link (0 Kommentare) ... comment Mittwoch, 30. April 2008 Abseits des Highways
irre, 14:53h
Es geht um die Entblößung des Busens, die Entfernung der Kleidung, um dann in das Land der Lotusblüte einzutauchen, alles für Sekunden zu vergessen, die Schrecklichkeit der Welt und ihren Schmerz, um für diesen Moment zu fühlen, was Paradies sein könnte.
Und wenn es heißt, man solle nie das Bett mit Geschäftspartnern teilen, dann bedeutet dies nicht, dass diese Regel auch für Ex-Geschäftspartner gilt. Entgegen der Abmachung hatte sie bereits ein Bad genommen und schickte sich an, im Prinzip in genau dem Moment, als ich die Schwelle ihrer Wohnungstür betrat, mit ihren Verführungskünsten zu arbeiten. Eine Arbeit, die in meinem Fall leicht zu bewältigen ist und ihrerseits wenig Aufwand bedarf. Was ist das nur, fragte sie mich dann, als ich schon im Begriff war zu gehen, was ist das nur, was ist das nur. Ich frage mich das schon mein ganzes Leben, sagte ich dann und freute mich, dass sie sich freute, Erwartungen, hatte sie nämlich schon vor längerer Zeit gesagt, habe sie keine mehr, zumindest nicht an einen Mann, Männer sind auf Dauer zu unbeständig, zu sprunghaft, zu unentschlossen, sie lebt, wie sie lebt und niemand passt dort mehr hinein. Ich gehe, beschwingt. Was bleibt, ist noch ein wenig Gefühl und ihr Geruch am Hemdkragen. ... link (1 Kommentar) ... comment Freitag, 18. April 2008
irre, 11:41h
In der Nacht aufstehen und ein paar pornographische Miniaturen schreiben, dabei feststellen, dass es äußerst problematisch ist, nicht ins kitschige, pornowoodeske abzugleiten, in Welten, die blitzeblanke Fickfilme aus aller Herren Länder suggerieren wollen, die aber an den mir bekannten Realitäten völlig vorbei gehen. Dabei dann den unbedingten Spaß am Sex neu entdecken, bekräftigen und weiter hoffen, die Kraft nutzen zu können, solange die Körper noch reif und frisch sind, nicht faulig, matschig, ekelerregend unbrauchbar. Allerdings: Dieser Hang zur unbedingten Jugendlichkeit, der Ekel vor erkennbar verfallenden Körpern, das ist nur künstlich, wie ich bereits erfahren durfte und dann die Erinnerung an die unvergleichbaren Künste einer verflossenen Liebhaberin.
Am Morgen fällt das Aufstehen schwer, das Leben ist zu schön, um es in Büros mit sinnlosen Arbeiten zu verschwenden. Vermeidungstaktik. Bloß nicht die Kollegen sehen wollen, zuhause am Schreibtisch arbeiten, statt in der allgemeinen Bürohölle, das nimmt ein wenig Druck, die Arbeiten bleiben aber trotzdem ohne Sinn. So hängt man dann Gedanken nach, das ist die verträumte Prokrastination, das Leben im Leben, beide müssen, keines kann. ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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Last update: 2013.11.12, 09:05
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