die innenseite von dem irren sein umkleideschränkchen |
Montag, 22. September 2008
irre, 13:29h
Nach dem Aufwachen, aber auch eigentlich schon seit Tagen oder Wochen, daran gedacht, eine Ode an die ewige Jugend zu verfassen, die ewige Jugend zu huldigen, sie anzustacheln, die Vergängnis und den Verfall für einen Moment zu vergessen und einfach nur zu leben, ohne an ein Ende zu denken, und das auch nur, um mir das selbst auf die Fahnen zu schreiben, die ich so oft hoch zu halten mir vorgenommen, das aber viel zu selten, ja, im Prinzip noch nie geschafft habe.
Aber dann, wie der Lauf der Zeit nun einmal ist, ganz ohne Vorwarnung, machten die wehenden schwarzen Fahnen der Vergängnis, mit ihrem fauligen, schimmligen Geruch des Verderbens, diese Gedanken zunichte. Und zwar in einer schmerzhaften, Gänsehaut verusachenden Absolutheit, die einer längeren Zigarettenpause bedurfte, die sich wohl noch über Tage hinziehen wird. Und dampfend philosophierend stelle ich nun also fest, dass es weder ewige Jugend, noch irgendeine andere Form von Ewigkeit gibt oder geben kann. Alles vergeht. Eine Tatsache, die einem natürlich rational bewusst sein muss, werden Spötter jetzt einwenden, eine Tatsache aber, die so wunderbar blumig in Träumen und Illusionen verpackt werden kann, dass man sie einfach vergisst. Ich hatte sie einfach vergessen. Bis heute. ... link (0 Kommentare) ... comment Donnerstag, 18. September 2008
irre, 16:25h
Diese innere Unruhe. Unausgeglichenheit. Irgendwas ist doch, fragt man sich. Erstmal eine Zigarette rauchen. Nur Luft und Nebel. Stinkt. Dies wäre noch zu tun und jenes. Aber. Ein Gefühl, in der Magengegend, urghs. Etwas essen? Nein, kein Hunger. Trinken? Ja, aber nicht jetzt. Schon. Nachher vielleicht, ein kleines Bier. Oder Wein. Unruhe, man pendelt um irgendetwas herum, das sich nicht packen lässt. Man will dies, man will das, aber das schon gar nicht. Mensch, zusammenreißen, vielleicht? Und dann hinlegen, vorher die Sachen tauschen, den alten Kittel an die Innenseite vom Umkleideschränkchen hängen und dann ein anderer sein. Ein anderes Leben, andere Träume, alles anders. Aber, man ist zu unruhig, unausgeglichen, erstmal eine Zigarette rauchen, Schall und Rauch, man hält sich dran fest und wartet auf Besserung.
... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 16. September 2008
irre, 17:42h
Irgendwann werde ich sie fragen, warum sie gerade mir so tief und scheinbar jeden verborgenen Gedanken erraten wollend in die Augen schauen. Und dann werde ich ihnen sagen, dass sie mich einfach nur fragen bräuchten, statt mich mit ihren Blicken zu durchbohren und dann hinzusetzen: Wie sollte man vor diesen Augen etwas verborgen halten?
... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 8. September 2008
irre, 15:51h
i kissed a girl and i liked it
... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 25. August 2008 .
irre, 15:22h
Sehnsucht.
[Ein einziges Wort für so viele verschiedene Zustände, das Substrat aller Träume, die Essenz viel zu vieler Gedanken. Ein einziges Wort, nur ein einziges Wort, das alles sagt.] ... link (0 Kommentare) ... comment Freitag, 25. Juli 2008
irre, 10:00h
Das Bett ist zerwühlt und dann leise: Adieu! sagen. Oder Ciao! Oder einfach nur "Auf Wiedersehen." Aber bitte, kein förmlicher Abschied.
Die Tage waren heiß und die Nacht erst, ja, die Nacht. Der Morgen ist kühl, nicht kalt und Bilder leben weiter. Bilder, Bilder, Bilder, Blitze zuckten, trafen ins Mark und dabei, ja, was denn, dabei ist doch gar nichts passiert? Oder doch? Das war doch noch gar nichts, möchte man sagen, aber lässt es dann doch lieber. Und trotzdem ist es eine besondere Verbindung, etwas spürbares, etwas, was anhält, Tag für Tag für Tag und auch bereichert. Sehr. Und nun? Lange Wege, sehr lange Wege und vieles kann durchdacht werden, nicht einfach nur so angedacht, ich hab da mal ne Idee, nein, nein, man kann sich mit Dingen beschäftigen, ohne aufhören zu müssen, das ist etwas besonderes. Schon wieder Besonderheit. Ein besonderes Jahr! Ja. Lange Wege, Asphalt, Staub und frische Luft und grün und blau und rot, ganz rot, rot und nächtens Träume, Erinnerungen, Phantasien, die ganz besonders und daran denken. Daran. Adieu! Ciao! Auf Wiedersehen. ... link (3 Kommentare) ... comment Montag, 7. Juli 2008 Schienenfahrt 03
irre, 13:33h
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"Warum kommst du eigentlich immer so spät nach Hause?" Diese Frage. Sie ging ihm nur noch auf die Nerven. Gehen, gehen, ich muss weg hier, weg, gehen, das ist nicht mehr mein Leben, das ist nichts mehr, nichts von Bedeutung, alles was ich gefunden habe, meine Schienenfahrt, die Weiche, das ist mein Leben, das ist es, das ist alles, das hier ist nichts. Und er roch noch ihren Geruch, der an ihm haftete und er hasste diese andere Frau dafür, dass sie immer noch stoisch auf ihn wartete, dass sie hier saß und so dumm war, ihm zu vertrauen, dass sie so dumm war, sich auf ihn zu verlassen, auf ihn, der keinen Cent mehr auf sie gab, dem sie egal war, ach, würde sie doch heute ihre Koffer packen, würde sie jetzt alles beenden, ihn verlassen und endlich aus seinem Leben verschwinden.Dieser Gedanke ließ ihn sich so befreit fühlen, unendlich frei, frei für sie, frei für seine Liebe, deren wunderbarer Duft noch an ihm haftete. "Ich gehe." Mehr sagte er nicht und mit Entsetzen sah sie ihm ins Gesicht. Du gehst, fragte sie und Tränen standen in ihren Augen, dicke Kullertränen, die über ihr Gesicht liefen und Verzweiflung entzerrte ihr Gesicht, Wut und Angst und sie begann zu zittern. Sie schrie ihn an, sie trommelte mit Fäusten auf ihn ein, nein, nein, nein, schrie sie ihn an. Aber ihn ließ das kalt. Ich liebe dich nicht mehr, sagte er, nichts empfinde ich für dich, keine Gefühle, alles ist aufgebraucht und verschwunden und leer, meine Gefühle brauche ich nicht mehr für dich, ich brauche sie für eine andere Frau, eine die nicht so daliegt wie du, teilnahmslos und ohne Gefühle, ohne Leidenschaft und ohne Mut, nichts gibst du mir mehr, nichts und er schrie sie an und immer weiter demütigte er sie, weil es ihn so wütend machte, dass sie überhaupt noch etwas für ihn empfand, weil es ihn wütend machte, dass sie nicht froh und es endlich vorbei war. Ich gehe, sagte er und packte seine Sachen, während sie weinend in der Küche saß, auf dem alten Stuhl ihrer Großmutter, mit angezogenen Knieen, als müsste sie sich in sich selbst verkriechen, mit schmerzverzerrtem Gesicht. Die Tür fiel laut krachend ins Schloss. Aus und vorbei, dachte er und fühlte sich gut, mit federndem Schritt lief er die Treppe hinab, er hatte eine Tasche und einen Koffer dabei, die wichtigsten Sachen, den Rest würde er später holen. Später. Hoffentlich war sie dann nicht mehr da. Hoffentlich musste er sich das nicht noch einmal antun. Hoffentlich nicht. Heute nahm er sich ein Taxi, er wollte nicht mit Koffer und Tasche in die Bahn steigen, sich mit den anderen herum plagen, er wollte für sich sein, seine Befreiung genießen, er wollte triumphierend zu ihr fahren. Irgendwann hatte er sie mal nach Hause gebracht, bis vor die Haustür, er hatte sie im Schatten geküsst, ihr noch einmal über das Haar gestrichen, einen Klaps auf den Hintern gegeben, sie hatte sich umgedreht und gewunken, einen Handkuss zum ihm rüber geschickt und war verschwunden. In ihrem Leben. Heute würde er ihr Leben betreten. Für immer. Der Ring, dachte er kurz, aber sie hatten sich nicht darüber unterhalten und er nahm an, dass sie allein zu Hause war, er wollte sie abholen, sie an die Hand nehmen, sie durch die Gegend tragen, er wollte sie küssen und ihr sagen, dass er sie liebe, jetzt und morgen und übermorgen, für immer. Das Taxi bog in die Straße ein, in die Straße, in der sie lebte, hier und jetzt beginnt ein neues Leben, dachte er dabei, hier und jetzt fängt alles noch einmal an und während er das dachte, entdeckte er sie, er sah sie, wie sie mit einem strahlenden Lächeln die Straße entlang ging, sie hatte diesen schönen Mantel an, der ihre Figur betonte und sie trug die Haare offen und sie wehten im Wind und sie lachte und sah so glücklich aus. An ihrer Hand, ja, an ihrer Hand, an ihrer Hand ging ein Kind, wie er mit Entsetzen feststellte, ein Kind, ein Mädchen, ein Mädchen, das aussah wie sie, mit rötlichen Haaren und einem Mantel und sie sah süß aus, ein schönes Kind, sie hatte ein Kind an ihrer Hand und sie sah dabei so glücklich aus, mit dem Kind an ihrer Hand, mit dem Kind, mit dem sie die Straße entlang lief. Ohne ihn. Er ließ das Taxi weiterfahren. Fahren Sie, brüllte er den Fahrer an, ich habe mich geirrt, in der Straße und überhaupt, fahren Sie, fahren Sie irgendwo hin, ich kann das nicht, ich kann das alles nicht. Und der Taxifahrer fuhr, aber auch er wusste nicht wohin und so fuhr er wahllos durch die Stadt und er saß hinten und rauchte mit starrem Blick, blies gedankenverloren den Rauch aus, drückte die Zigarette aus und machte sich die nächste an. Aus. Vorbei. Verloren. Das alte Leben weggeschmissen und das neue Leben eine Lüge, nichts mehr, nichts, nichts war mehr da, außer ihm und dem Koffer und der Tasche, nichts war mehr da, außer dem alten Feuerzeug und einer sich stetig leerenden Zigarettenschachtel, nichts mehr da und der Fahrer schmiss ihn raus, irgendwann schmiss er ihn einfach raus, nachdem er die Kreditkarte durchgezogen hatte, ihm war es egal, er setzte sich an den Straßenrand, alles war verloren alles war weg, weg, verloren, für immer. ... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 30. Juni 2008
irre, 12:07h
Ich schaue den Damen nicht nur gern auf etwas lackiertes, sondern auch sonst auf den wohlgeformten Körper.
Belle stört das nicht. Kürzlich schlug sie mir sogar vor, ich solle mir doch ein paar weibliche Brieffreundschaften suchen, solle mir Damen finden, denen mein manchmal überschäumendes Mitteilungsbedürnis nicht so schnell auf die Nerven gehe, Damen, denen meine manchmal etwas abwegige Phantasie gefallen könnte, die mich auf Dauer virtuell aushalten würden. Jemand Interesse? Ich finde das auch nicht schlimm. Ich kann sie verstehen. Schließlich schrieb ich ihr in letzter Zeit Stories, die ihr vielleicht zu hart waren, ihr dann doch zu weit gingen. Verletzt wurde dabei niemand. Aber, wem soll ich nun schreiben? Mir selbst? Das wäre doch viel zu langweilig. ... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 19. Mai 2008 Mit offenem Dach
irre, 13:22h
Alle unterhalten sich über Schenkel. Jedenfalls der eine nebenan mit dem anderen gegenüber. Schenkel, sagt der, haste die gesehen? Wie da der Rock kurz hochgerutscht ist? Da möchte man doch mal, oder? Anpacken und dran rumfummeln und kosten, schmecken, riechen, dazwischen liegen, auf ner Wiese. Deine Schenkel, da denke ich doch glatt mal dran und draußen rauscht die Welt vorbei, der Zug fährt hundertachtzig, mein Herz auch. Deine Schenkel, weiß und weich. Und später sage ich Hallo zu dir und sehe deine großen Augen, diese Augen, die mich ansehen, ganz groß und ich verschwinde drin. Hallo. Und wir fahren übers Land, mit offenem Dach, aber hallo, denke ich, was für ne Schnecke mir da über den Weg lief und mich wach küsste, mich alten Frosch, altes, faltiges, glitschiges Wesen und jetzt ganz aufgehübscht und mit roten Wangen, vor lauter Liebe.
Seit ein paar Wochen ist die Welt ganz anders und wir tanzen. Wir sind wieder Teenager. Beide sechzehn, zarte sechzehn und in der alten Kaschemme, zum Tanzlokal umgebaut, stehen wir in einer dunklen Ecke, wir beide, zwei Teenager, und fummeln rum. Zunge an Zunge, die Hand unter der Bluse, in der Hose, hahahaha, was machen wir eigentlich? Jauchzen, frohlocken und mit offenem Dach durch die Nacht, die Nacht, du und ich. Haha. Ich mit roten Wangen und du mit großen Augen und wir fahren, fahren, fahren. Bis der Morgen kommt. Komm doch, Morgen, sagen wir und landen in einer Bar und frühstücken. Essen. Wir sind nicht müde. Wenn wir uns sehen, ist die Müdigkeit verbannt, verbrannt, Hitze, Feuer, deine Schenkel, meine Falten, die sind alle weg. Belle, sage ich, Belle, stell dir vor, es wäre alles vorbei. Und du? Tränen in den Augen. Siehste, sage ich, das meine ich. Der Horror packt dich sofort bei dem Gedanken und mich ja auch, deswegen lass ich solche Scherze, aber ich dachte nur daran, wie es vor ein paar Monaten war. Ständig Zweifel. Da kannte ich dich noch gar nicht. Nur sie und sie und sie. Und sie hatte keine Tränen mehr, sie drohte immer nur und lebte, irgendwo. Spät erkannt, habe ich das. Durch dich. Weißt du noch? Und dann trinken wir was. Irgendwas. Nehmen uns in den Arm und kichern wieder, wie die Teenager. Zu mir, zu dir? Egal, alles egal. Komm, fahren wir mit dem Auto, irgendwo hin, in den Wald oder so, kein zu mir, kein zu dir, zu uns, mein Schatz, zu uns. ... link (0 Kommentare) ... comment Dienstag, 6. Mai 2008 Belle
irre, 15:43h
Schwarzes Kleid, weiße Haut, unter dem Kleid, über der Haut, nichts außer einem schwarzen Kleid. Schlaftrunkene Nacht. Ein gutes Gespräch, ein guter Wein, ein warmer Abend, wunderschöne Augen. Und diese Schuhe, in denen diese Füße stecken, einzigartig. Belle ist wieder da. Lachen. Sanftes entschlafen fast ohne körperliches Verlangen. Einfach da sein. Dasein. Nacht. Ein Traum, intensiv. Hände gleiten über zarte, weiße Haut. Suche. Erkundungsreise, Abenteuer. Hautfalten sind Täler, darüber kleine Straßen, Wege, Ziele. Finger tasten wie in Trance. Beine, Schenkel und das, was dazwischen liegt. Dieser eine Duft, jetzt gerade möchte ich Grenouille sein und du mein Parfüm. Zungen bahnen sich ihre Bahnen, Düfte, Flüssigkeiten strömen aus Körpern, Laute kreisen über Kissen, Decken, weich wie Schnee und leicht wie Federn, darunter schweißnasse Körper. Takt der Liebe, Takt der Lust, Mai, Mai, Wonnemonat Mai.
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Last update: 2013.11.12, 09:05
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