die innenseite von dem irren sein umkleideschränkchen |
Dienstag, 18. März 2008 Irre
irre, 12:03h
Und dann sieht sie mich an, lange, und ihre Augen funkeln, nicht nur ein bisschen, sondern intensiv und ich kann gar nicht wegschauen, aber auch nicht hinschauen und dann lacht sie, lacht dieses gefährliche Mädchenlachen, dass einen Mann völlig einnimmt und keine Kompromisse zulässt und plötzlich sagt sie: "Bis heute abend."
Was soll das, denke ich, aber dann sage ich natürlich "Ja." und sie geht einfach, kichernd und ich sehe ihr hinterher, taxiere und fixiere und sie dreht sich um und kichert immer noch und sagt: "Ich weiß, dass du mir grad auf den Hintern schaust." und dann geht sie, so einfach. Heute abend, ja, na gut, dann muss es wohl so sein, nein, nicht muss, darf, endlich. Aber neben den heftig schwirrenden Schmetterlingen ist da trotzdem diese Skepsis, dieses Gefühl, ganz nah an der Grenze zu sein, so nah, dass nur noch ein Schritt fehlt, meinetwegen auch eine kleine Berührung, ein Kuss und dann noch ein fliegendes Kleidungsstück, um diese Grenze zu überschreiten, einen unbekanntes Terrain betreten lässt und auch die Frage nach dem Wohin. Na gut, heute abend, so soll es sein. ... link (0 Kommentare) ... comment Donnerstag, 13. März 2008
irre, 10:16h
Und irgendwann feststellen, wie erbärmlich man eigentlich ist. Dass man Klischees aus Groschenromanen erfüllt, dass man sich immer wieder gleich blöd anstellt, dass man feige ist oder einfach nur faul, was ja am Ende noch schlimmer ist, zu faul, Dinge so zu regeln, dass es passt und einen nicht noch Jahre später nachhängt, ach du Scheiße, denkt man dann, bist du nen Arschloch.
... link (1 Kommentar) ... comment Dienstag, 11. März 2008
irre, 09:55h
Und dann diese unglaublich wichtigen Meetings, bei denen man ständig gegen dieses dumpfe Einschlafgefühl kämpft. Lichtblick ist dann die Kollegin von gegenüber, ach, denkt man sich, ach und dann lächelt sie herüber und schon vergeht das dumpfe Einschlafgefühl und Excel-Listen verschwimmen, sie lächelt. Ja, denkt man dann, ich hol mal schnell die Kamera, ja, Baby, nicht nur lächeln, nicht nur süß aussehen, aber der Business-Look, der steht dir und jetzt wieder dieser Blick und dann und dann und dann. Ja! Aber dann, ja, dann muss man irgendwas sagen, irgendwas furchtbar straightes, muss der knallharte Typ sein und dann sind alle Wohlfühl-Gedanken weg und was neben der eigenen Eiseskälte bleibt ist das dumpfe Einschlafgefühl, die Excel-Listen und der Blick der Kollegin gegenüber.
... link (0 Kommentare) ... comment Montag, 3. März 2008
irre, 10:05h
love is a losing game.
Und morgens dann aufstehen, Kater, Tablette, Kaffee, das Spiel beginnt von vorn. Frühstück, ja, was denn nun, Zigarette! Du und dein Spiegelbild, du, denke ich, bitte, geh nicht! ... link (1 Kommentar) ... comment Freitag, 29. Februar 2008 Schienenfahrt 02
irre, 12:27h
Schienenfahrt 01
Sie saßen in einer dunklen Ecke im hinteren Teil des Cafés. Sie sagte, sie wolle nicht gesehen werden und er schaute verlegen auf den Ring an ihrer Hand. Geht mir genauso, sagte er und ihnen beide wurde klar, worauf dies hier hinauslaufen könnte. Gefährlich. Er nahm ihre Hand, die belanglos auf dem Tisch lag, die Hand ohne Ring, er wollte sie in genau diesem Augenblick festhalten, ihr plötzlich nahe sein und die Hand war nur ein Anfang, das fühlten sie beide. Lange schauten sie sich in die Augen. Ihre waren hellgrün, ein starker Kontrast zu den roten Haaren und in seinem Magen fanden Erdbeben statt, Gefühle überrumpelten ihn, Gefühle, die er mal vor Jahren hatte und die er längst verloren und im grauen Alltag untergegangen geglaubt hatte. Was ist das, fragte er sie und sie lachte nur, warf dabei den Kopf nach hinten und dann küssten sie sich quer über den Tisch, erst zaghaft, dann verlangend, alles nehmend, Grenzen durchbrechend und es sah so aus, als wollten sie sich gegenseitig verschlingen. Danach nur noch Stille, Blicke, tief ins Innere des anderen, er hielt immer noch ihre Hand und über allem schwebte die Frage: Was jetzt? Willst du das wirklich, fragte sie ihn, ich meine, du weißt was wir hier tun? Ja, antwortete er, wir verlieben uns, wenn wir das nicht schon vorher waren, schon seit langem und ich weiß auch, worauf das hinausläuft und es ist mir egal, verstehst du, es ist mir egal, weil es sich gerade gut anfühlt und weil du du bist und es für mich nichts anderes mehr geben wird. Er begann zu stottern. Überwältigt von den eigenen Gefühlen. "Lass uns gehen." Hand in Hand durch unbekannte Gegenden der Stadt, Gegenden, in denen sie niemand kannte, ungefährlich für heimliche Geliebte, niemand konnte sie erkennen, niemand konnte sehen, wie sie Hand in Hand durch die Straßen gingen, wie sie sich verliebt anschauten, wie sie stehen blieben, um einander zu küssen oder einfach nur in die Augen zu schauen oder sich zu berühren. Bin ich nicht zu alt für dich, fragte sie irgendwann mal und er lachte laut los und hielt sie fester, zog sie in einen Hauseingang und küsste sie und küsste sie und küsste sie, das war seine Antwort und später fragte er sie, wie sie darauf komme, auf diesen Scheiß, diese Idiotie der Altersunterschiede, dieses ungeschriebene Gesetz, dass es alten Säcken erlaubt, junge Frauen zu lieben, aber Frauen verbietet, sich in einen jüngeren Kerl zu verlieben und umgekehrt, er konnte nur darüber lachen. Er liebte sie. Er liebte es, wenn sie nackt auf dem Bett lag und ihn anschaute, wenn er ihre weiße Haut berühren, wenn er sie küssen konnte, er liebte ihre langen roten Haare, liebte es, wie sie auf das Kopfkissen fielen, er liebte ihren Geruch, ihre Stimme, ihr Lachen, ihr leises Atmen, wenn sie neben ihm schlief, er liebte die Selbstverständlichkeit, mit der sie beide sich durch das Hotelzimmer bewegten, wie sie diesen Raum für sich entdeckten, ihr gemeinsames Revier absteckten, fest machten, er liebte es, wenn sie sich gegenseitig die Kleider herunterrissen, gierig, geil, willenlos, diese Momente, die bald die Spaziergänge ersetzten, fernab jeder Realität, eine zweite Wirklichkeit. ... link (3 Kommentare) ... comment Mittwoch, 27. Februar 2008
irre, 10:25h
Ich weiß nicht. Und eigentlich können mich alle mal. Und als ich so gegen drei auf die Uhr schaute, zerfraß mich fast der Neid. Oh ja, Neid. Nicht auf profane Leben oder so, nein, nein, nein, Künstlerseelen beneidete ich, beneide ich immer noch, schon immer, warum, frage ich mich, kann nicht auch ich Dinge aus meinem Leib schneiden, entstehen lassen, zum Leben erwecken, Dingen, dinglich oder ätherisch, eine Form geben und verwerten und bewundert, ja, auch verrissen und gehasst werden? Neid, drei Uhr nachts keine Einschlafhilfe, da muss man schon mit dem Hammer auf den Schädel hauen oder mit ner Flasche Rotwein und dann kommt Dunkelheit und Hass und Neid und so nen bisschen Schlaf, der aber auch nicht kühlt oder heilt, sondern noch mehr Kraft für den eigenen Abfall gibt und Kopfschmerz und dann aus dem Fenster schauen und denken: Ihr könnt mich alle mal!
... link (2 Kommentare) ... comment Dienstag, 26. Februar 2008 One night in hell
irre, 09:37h
Und dann zieht man leisen Schrittes in die Bar, setzt sich an den Tresen und bestellt irgendwas, Bier vielleicht, als Aperitif, hinterher noch zwei, drei, vier Gin Tonic, aber gute, meine Liebe, sagt man zu der Dame hinterm Tresen, die lacht und mixt und serviert und dann setzt sich so ein Typ daneben, völlig daneben, man kennt ihn schon, man hat sich mal gesehen und er fragt warum man hier sei und man stellt trocken fest, dass man auf der Suche nach ner Vögelei sei. Der Typ grinst und fragt, was man denn speziell suche, männlich oder weiblich und haut blöd schauend ab, wenn man feststellt, dass man eben keinen Mann zum Ficken sucht. Nein. Also noch ein paar Drinks in Einsamkeit, Schönheiten ansprechen geht vom Tresen aus nicht so recht, schließlich blickt man in einen Spiegel, sieht also nur ein Abbild der Realiät, die langsam im Rausch verschwimmt, außerdem ist man schüchtern und Damen selten allein unterwegs. Das wäre es doch, denkt man, so eine einsame Dame, hier mit am Tresen, die dort ohne Erwartungen trinkt und gleichgültig erträgt, was Typen so an sie heran tragen, später sucht sie sich eben einen aus, mich. Aber so ist es nicht. Das Telefon vibriert, glaubt man jedenfalls, alles ist ein wenig langsam und verschwommen und in alkoholische Watte gepackt, wenn da jetzt noch ne Träne übers Gesicht rollt, wird es peinlich, also trinkt man, was das Zeug hält und versucht, die Schrift auf dem hell leuchtenden Display zu erkennen. Ja, du, achso. Ob man heute nochmal vorbei kommt, nach Hause kommt, steht dort, wenn man richtig liest, wo soll das denn eigentlich sein? Bei dir etwa? Oh Gott, da muss ich erstmal noch etwas bestellen, denkt man, aber irgendwann gehts dann doch los, das ist so eine Art wohlige Ausweglosigkeit, man hat immer ein Bett, das auf einen wartet und einen Körper, der willig ist, der Begriff Notlösung ist böse und taucht nur kurz aus dem Nebel der eigenen Beklopptheit auf, bist du denn wirklich was ich will? Und noch einmal nachgekippt, jetzt aber, losgestolpert und gewankt, ob man das noch hinbekommt, heute?
Das Bett warm und erfüllt von ihr, man ist dann doch erregt, irgendwie, stinke ich aus dem Maul, am ganzen Körper? Das ist ihr egal, das kann doch nicht sein, wie bekloppt ist die denn, aber egal, sie bietet sich an, tut so, als sei sie was man sucht, vielleicht, denkt man später unter der Dusche, hat man ihr auch noch das Herz gebrochen, was für ne Scheiße und dabei war es nicht einmal so grandios, wie man es sich vorgestellt, erhofft hatte. Und dann Umarmungen. Einengung. Man will schlafen, das Bett dreht sich oder ist es der Raum? Man könnte noch einen Drink vertragen und dann noch einen, ob sie auch einen will? Das Bett dreht und dreht und dreht sich, irgendwann kotzt man alles aus, raus damit, raus, raus, raus mit der ganzen Scheiße und dann stinkt man selbst wie ein Stück Dreck, das man ja im selbst auch ist und trotzdem schläft man irgendwann ein, traumlose, schwarze Nacht. Der Morgen ist anstrengend, man fühlt sich schlimm bis tot und dann ist man nicht einmal allein, aber so vieles tut einem leid, vor allem tut man sich selbst leid und das ist ja am Ende doch das Schlimmste und dann sagt sie etwas, was einem den Atem nimmt, es hat etwas mit Liebe zu tun und dann wird alles schwarz und stumm und dann ist die Welt zuende. Vorerst. ... link (1 Kommentar) ... comment Montag, 18. Februar 2008
irre, 15:41h
Keine Ahnung, mehr. Aber ist auch egal. Seit Monaten geht das schon so, sagten mir dann andere, und ich, ich dachte, da wäre noch etwas zu finden. Du ziehst um, nun ja, dass es dir so wichtig ist, ich hätte es wissen müssen. Hinterher, hahaha, hinterher ist man immer der Idiot. Und erst jetzt fällt mir auf, dass du gar nicht mehr die bist, für die ich dich gehalten habe. Und, tschüss!
... link (0 Kommentare) ... comment Donnerstag, 14. Februar 2008
irre, 00:15h
Ja!
... link (3 Kommentare) ... comment Montag, 11. Februar 2008
irre, 08:51h
Wie du dort sitzt und rauchst, dass kannst nur du. So wirken. Und ich? Ich kann, wie immer, fast nichts. Mehr. Nicht einmal mehr auf dich wirken. Du wendest dich ab. Das war schon immer mein Problem. Die dauerhafte Wirkung. Am Anfang: Ja! Toll! Aber dann? Nichts mehr. Andere sind dann immer interessanter. Du bist so verschlossen, sagst du. Aber ich kann nicht anders. Und heute? Heute tränt mein rechtes Auge und die Sonne scheint und hätte ich eine Gitarre, ich würde sie auf dem Boden zerschmettern.
... link (2 Kommentare) ... comment ... nächste Seite
|
Last update: 2013.11.12, 09:05
status
You're not logged in ... login
menu
search
calendar
klagen
netz
recent updates
Kein #Aufschrei, aber Als stereotypischer Mann konsumiere ich fast täglich... by irre (2013.01.30, 11:47) das Wichtigste, die Wurzel... das Wichtigste, die Wurzel und aller Antrieb in der... by irre (2011.07.05, 12:33) Verehrte E. ich weiß nicht, was mich dazu trieb, dein facebook-Profil... by irre (2011.02.25, 09:59) modern spam art habe mich am wochenende mit einer Bekannten verabredet... by irre (2010.11.26, 08:56) |